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AutorenbildDaniela Eglseder

Denkt und fühlt eine Katze wirklich wie ich?

Heute möchte ich einen kleinen Einblick geben in die Gefühlswelt der Katze; wir Menschen neigen oftmals dazu, allzu menschlich die Mimik oder das Verhalten der Katzen zu interpretieren.


Es gab in den letzten Jahrzehnten viele Forschungen welche Verhaltens- und Neurowissenschaftler durchführten, bei denen das Denkvermögen, das Gefühlsleben und die Sprache der Tiere erforscht wurde. Neueste Ergebnisse besagen, dass viele Tiere die Fähigkeit besitzen zu bewusstem Handeln und dass auch Tiere eine ureigene Persönlichkeit aufweisen - so wie die Menschen auch.


Tiere kommunizieren mit uns, wollen wir sie verstehen, müssen wir uns auf deren Sprache einlassen und uns verabschieden von der Idee dass nur menschliche Begriffe wie die Sprache und Muster der Kommunikation existieren.


Fallbeispiel:

Kater Felix markiert zu Hause im Vorzimmer die Wand. Als die Katzenhalterin nach Hause kommt und die Harnmarkierungen entdeckt, schleicht Felix mit geduckter Körperhaltung langsam aus dem Raum und wendet seinen Blick ab.


Die klassisch menschliche Interpretation dafür: Felix hat ein schlechtes Gewissen, da ihm klar ist, dass er etwas falsch gemacht hat.


Doch dem ist nicht so. Felix hat, aus seiner Sicht, nichts falsch gemacht. Er duckt sich und schleicht aus dem Raum weil er Angst hat vor der Reaktion des Menschen denn unsere Katzen spüren unsere Stimmungen und wenn wir - für sie zusammenhanglos und unbegründet - mit ihnen schreien und schimpfen dann werden wir eine uneinschätzbare Gefahr für sie. Das belastet die Katze-Mensch-Beziehung massiv.


Harnmarkieren ist ein Ausdrucksverhalten ( er hinterlässt die geruchliche Botschaft dass das sein Revier ist) und oftmals auch ein Konfliktlösungsverhalten.


Felix weiß ja nicht welch unangenehmen Geruch seine Harnmarkierung in unserer menschlichen Nase hinterlässt und welche Auswirkungen das auf Möbel, Hausmauern und Ähnliches hat.


Etwas zu fühlen und sich entsprechend zu verhalten, sind zwei Aspekte die eng miteinander verbunden sind, das ist bei Zwei- wie auch bei Vierbeinern so.

Zeigt eine Katze zum Beispiel aggressive Verhaltensweisen uns Menschen gegenüber, dann werden negative Gefühle (Angst, Wut, Frust, Trauer etc.) der Grund und Auslöser dafür sein.


Möchten wir dass aus unserer aggressiven Katze eine zufriedene und umgängliche Katze wird, dann müssen wir dafür sorgen, dass unsere Katze sich wohl fühlt, ihre katzentypischen Bedürfnisse erfüllt sind und sie sich sicher fühlt.

Jede Katze ist für sich ein fühlendes und selbstständig denkendes Individuum, welches unterschiedlich mit Herausforderungen und Veränderungen umgeht. Beobachten Sie ihre Katze, schauen Sie welches Verhalten sie zeigt und hinterfragen Sie was der Auslöser dafür sein könnte.


Vielleicht faucht sie ja auch weil sie von Ihnen jetzt nicht gestreichelt werden möchte und teilt durch das fauche mit "bitte halte Abstand, du bist mir zu nahe".


Ich möchte hier an dieser Stelle noch sagen: es ist kein normales Verhalten einer Katze immer „brav“ zu sein – brav sein bedeutet für viele Menschen, dass die Katze keine Forderungen stellt sondern sich, zum Beispiel, den ganzen Tag im Kasten oder unter der Stiege versteckt und nur zum fressen ihr Versteck verlässt.


Diese Katze wird ziemlich sicher sehr viel Angst in sich tragen – und wer lebt schon gerne mit einer so großen Angst?


Katzen die sich zurück ziehen, die plötzlich wenig fressen, die antriebslos erscheinen und eine schlaffe Körperhaltung zeigen – diesen Katzen geht es nicht gut und brauchen Ihre Hilfe denn dies sind die stummen Hilfeschreie die von uns unbedingt gehört werden müssen!

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