Unser Kater Pauli wird im Sommer 11 Jahre alt. Ich hab ihn, seit er ca. 1 Jahr ist. Er hatte immer schon sehr viel Angst vor Unbekanntem und Geräuschen. Als ich ihn zu mir nahm (da seine damalige Familie Nachwuchs erwartete, hätte er in ein Tierheim müssen), wohnte ich in einer kleinen, 40m2 Wohnung in der Stadt.
Dort verbrachten wir unsere ersten gemeinsamen Jahre. Natürlich hab ich damals schon daran gedacht, ihm einen Spielgefährten zu suchen, jedoch war meine Wohnung so klein, dass ich diesen Plan erstmal verworfen habe.
Pauli und ich haben im Laufe dieser Zeit eine wahnsinnig enge Bindung aufgebaut.
Vor 5 Jahren bin ich dann mit meinem Partner zusammen in ein Haus gezogen. Bereits voller Vorfreude, da ich Pauli nun endlich mehr Platz und auch einen Garten bieten konnte.
Anfangs war er ein wenig überfordert mit dem Platz (dem wir ihm natürlich nur Stück für Stück erweitert haben) und mit den Einflüssen draußen.
Er war nie ein Freigänger, der stundenlang weg war. Ich ließ ihn raus, wenn er danach verlangte oder an schönen Tagen, wenn wir im Garten waren und er ging meistens zeitgleich wieder mit uns herein.
Er fing an, hin und wieder unsauber zu werden. Alle paar Monate einmal auf eine Fußmatte oder einen Vorleger.
Natürlich war dies für mich ein Zeichen, dass etwas nicht stimmte. Ich konnte es mir nicht erklären - wir haben doch immer unser Bestes gegeben, dass er sich wohlfühlt?
Nachdem er dann wieder monatelang sauber war, hab ich das jedoch ein wenig verdrängt...
Bei einem Freigang im Juni 2018 kam es unweigerlich dazu, dass er auf einen fremden Kater traf und bei dieser Begegnung eine ziemlich schlimme Bissverletzung einstecken musste.
Nach dem ersten Schock war ich der Meinung, dass er das alles (inkl. mehrmaligem TA Besuch) ganz tapfer weggesteckt und gemeistert hat.
Leider häufte sich seine Unsauberkeit immer mehr. Dazu kam dann im August 2019 die erste Blasenentzündung. Da er Schmerzen hatte, wollte er mir zeigen, dass etwas nicht in Ordnung ist und hat somit mehrmals pro Stunde/Tag außerhalb des Katzenklos Urin abgesetzt.
Nach der Behandlung beim Tierarzt war ich froh, dass er nach kurzer Zeit wieder fit war.
Ich hatte aber schon so ein Gefühl, dass das Ganze wieder losgehen würde und damit sollte ich auch Recht behalten.
In dieser Zeit wurde er noch ängstlicher und hat sich vom Wesen her auch ein wenig verändert.
Bereits im September hatte er die nächste Blasenentzündung. Dies wiederholte sich dann die letzten Monate mehrmals.
Seine Unsauberkeit steigerte sich dementsprechend, da dies ja auch immer mit Schmerzen und Unwohlsein verbunden war.
Ich nahm bereits im Sommer und noch vor seiner ersten Blasenentzündung Kontakt mit Daniela auf. Die Unsauberkeit war für mich ein Hilfeschrei und ich konnte mir einfach nicht erklären, was sein Unbehagen und dann auch diese Angst, ja oftmals schon Panik auslöst.
Daniela hat mich in dieser Zeit sehr unterstützt. Die vielen Tierarzt Fahrten waren auch für mich sehr belastend, da ich mit ansehen musste, wie schlecht es Pauli dabei ging. Zusätzlich zu seinen Schmerzen und der Angst noch der ganze Stress.
Dank Daniela sind wir auch relativ schnell drauf gekommen, dass vermutlich seine Psyche mitverantwortlich für seine Blasenentzündungen ist.
Nach einigen Gesprächen, Veränderungen zuhause und dann auch einem Besuch von Daniela, haben wir uns entschlossen, ihm eine Partnerin an die Seite zu stellen.
Vielleicht würde er es so schaffen sicherer und selbstbewusster zu werden und ein wenig von der dauernden Angst ablegen zu können.
Wir haben dank Daniela ziemlich schnell auf einer Pflegestelle unsere Marlies gefunden.
Natürlich hatte ich auch einige Bedenken, denn ein neues Tier heißt auch viel Verantwortung und gerade in der Situation war mir bewusst, dass es für Pauli anfangs bestimmt zusätzlichen Stress bedeuten würde. Dennoch waren wir alle der Meinung, dass es auf Dauer sicher die beste Entscheidung sein würde.
Marlies kam nach 2 Vorbesuchen, wo wir Zeit hatten sie kennen zulernen, am 12. Dezember zu uns. Wir haben uns sehr genau an die Tipps von Daniela gehalten, damit die Vergesellschaftung gut funktioniert.
Jetzt sind fast 4 Monate vergangen und ich bin so glücklich, dass wir uns für eine zweite Katze entschieden haben! Marlies und Pauli sind bereits nach der kurzen Zeit schon so lieb im Umgang miteinander. Sie liegen oft nebeneinander, fressen nebeneinander, geben sich im Vorbeigehen Nasen-Bussis oder umschmeicheln sich. Selbst im Garten sind sie viel miteinander unterwegs und haben oft die gleichen Wege.
Manchmal gibt es kleinere Zankereien, aber meistens dann, wenn es Pauli wieder mal nicht so gut geht.
Generell denke ich, dass keine Katze alleine bei Menschen leben sollte - dies ist mir jetzt erst richtig bewusst geworden! Natürlich bedeutet es mehr Futter, mehr Katzenstreu, mehr Zeit, womöglich auch mehr Tierarzt Kosten, mehr Verantwortung.
Aber man bekommt auch doppelt soviel Liebe und Vertrauen zurück!!
Wir sind jedenfalls alle wirklich sehr glücklich mit der Entscheidung und würden Marlies nie mehr hergeben! Sie bereichert unser aller Leben sehr und wir freuen uns auf viele schöne und gesunde Jahre mit Pauli und Marlies!